Selten so viel gelacht
Seit März probten die sechs Schauspieler um Regisseurin Brigitte Mank an "Glaubersalz zum Nachtisch". Im November präsentierte der TSV Brettl die Komödie sieben Mal vor insgesamt rund 600 Zuschauern und erntete begeisterten Applaus. Die Karlsfelder Theatergruppe war gerührt von der positiven Resonanz und freut sich bereits auf nächstes Jahr.
Unfreiwillig auf Entgiftungskur
"So viel habe ich schon lange nicht mehr gelacht", kommentierte ein Besucher, als sich der Premieren-Vorhang schloss. Tatsächlich mussten die Darsteller während des rund zweistündigen Theaterstücks immer wieder kleine Sprechpausen einlegen, damit sich das johlende Publikum wieder beruhigen konnte. Kein Wunder! Der Kuraufenthalt, in den Amadeus Motzer (Ronald Becker) da manövriert wurde, ist Situationskomik pur. Er ist ein griesgrämiger Rentner, der sich unfreiwillig einer Entgiftungskur unterziehen muss und dann auch noch einen skurrilen Zimmernachbarn (Yash Maheshwari) vor die Nase gesetzt bekommt. Seine Frau (Iris Schmidlkofer) und seine Schwägerin (Lucia von Hessenthal) streuen mit ihrer Schwärmerei für diesen "Maaarkus" zusätzlich Salz in die Wunde. Esoterisch angehauchte Therapien von Frau Dr. Schnabel (Ellen Saponaro), Einläufe, Bauchgymnastik, langweilige Vorträge über die Verdauung und eine Arzthelferin (Brigitte Mank), die nichts anderes als Glaubersalz zum Nachtisch serviert... Amadeus' Stimmung ist am Tiefpunkt, doch sein Zimmernachbar scheint von Tag zu Tag bessere Laune zu bekommen.
Turbulent und lustig
Über zwei Akte hinweg spitzt sich die Handlung immer mehr zu und die Schauspieler begeistern mit ausdrucksstarker Mimik und ausgefeiltem Zusammenspiel. Es geht turbulent zu, wenn Amadeus um seinen letzten Schokoriegel kämpft, Markus plötzlich über Nacht verschwindet oder die Familie Motzer sich bei der Familienaufstellung mit Stofftieren prügelt. Unterstützt wird die starke Performance durch ein zweigeteiltes Bühnenbild und Soundeffekte, die sowohl der morgendlichen Joggingrunde als auch der heimlichen Kneipen-Tour die richtige Stimmung verleihen. Souffleusin Gudrun Cremers hat an diesen Abenden wenig zu tun. Souverän meistert die Truppe kleine Texthänger, bringt das Publikum zum Lachen und vermittelt ganz nebenbei eine wichtige Botschaft: "Sei ehrlich und glaub' nicht alles, was man dir verspricht."
Merken Sie sich schon jetzt die Aufführungen 2024 vor: 8./9./15./16./22./23. November um 20 Uhr, 16. November auch um 14 Uhr
Foto: Toni Cremers