Karlsfelder Siedlerfest: Familien-Volksfest am See

Die Siedlergemeinschaft Karlsfeld-Nord veranstaltet bereits seit 1957 jährlich das zwischenzeitlich weit über die regionalen Grenzen hinaus bekannte Siedler- und Seefest. Dieses familienfreundliche Fest findet am wunderbar gelegenen Karlsfelder Badesee und Erholungsgelände jeweils Anfang Juli für 10 Tage statt.

Kalrsfelder Siedlerfest

Aufgrund vieler Anregungen wurde die bisherige Bezeichnung „Siedler- und Seefest“ wieder in „Siedlerfest“ umbenannt, so wie das Fest schon in früheren Jahren hieß.

 

Festwirt

Als Familienunternehmen bietet die Familie Brandl mit ihren Festzeltbetrieben seit 1925 eine einzigartige kulinarische und musikalische Bewirtung für die Gäste an. Durch das Fortbestehen der langjährigen Tradition dürfen sie sich stolz zu einem der letzten reisenden Festzeltbetriebe Deutschlands zählen. Mit den regionalen Köstlichkeiten und ausgezeichneten Bieren sind sie unter anderem auf den größten Verbraucherausstellungen Maimarkt Mannheim und Südwest Messe Villingen-Schwenningen vertreten sowie am zweitgrößten Volksfest der Welt, dem Cannstatter Wasen in Stuttgart. Seit 2017 ist die Festwirtsfamilie Brandl mit seinem gesamten Team am Karlsfelder Siedler- und Seefest, dem Familienvolksfest, dabei. Von der traditionellen Blasmusik bis hin zum fetzigen Partysound präsentieren sie mit vielen Oktoberfestbands ein völlig neues Musikprogramm. So lässt es sich in dem ebenfalls neuen Festzelt bei Paulaner Bier und regionalen Schmankerl ausgelassen feiern!

 

Historie

Vom kleinen Familienfest auf der Wiese wurde es zum großen Ereignis mit einem Brillantfeuerwerk, das alljährlich Zehntausende Besucher anlockt. Es wird traditionell am zweiten Freitag abgeschossen.

Ins Leben gerufen wurde das Siedlerfest im August 1957 von der Siedlergemeinschaft Karlsfeld-Nord, die sich im Jahr davor gegründet hatte. In seinen Anfängen hieß es noch Siedler-Sommerfest und fand nur für einen Tag auf der „Wögerwiese“ beim Neuwirt statt. Das Programm war im Vergleich zu heute sehr bescheiden: Es spielten die Jugendkapelle St. Anna und eine Drei-Mann-Kapelle zum Tanz auf. Außerdem wurde ein Fußballspiel „West gegen Nord“ ausgetragen. 1961 wurden beim Siedler-Sommerfest zum ersten Mal ein Zelt aufgestellt und weitere Vergnügungen ins Programm aufgenommen. Im kommenden Jahr wählte die Siedlergemeinschaft Nord als neuen Festplatz die Ludl-Wiese aus, auf dem das Fest diesmal zwei Tage lang dauerte. 1967 schließlich kam der Wendepunkt: Ein Fest mit Volksfestcharakter löste das bisherige Familienfest ab und ein Miniaturfeuerwerk war äußeres Lichtzeichen in die strahlende Zukunft. Das Fest dauerte erstmals acht Tage und an beiden Sonntagen fanden Boxkämpfe statt. Vielen Fans ist vermutlich der Boxkampf von 1970 zwischen dem ASV Dachau und einer Moskauer Staffel noch in Erinnerung geblieben. Das Festzelt war so voll, dass selbst die Dekorationsmaßkrüge aus den Wagenrad-Lampen zum Einschenken verwendet wurden.

Als neuer Festwirt wurde 1969 Josef Brandl verpflichtet. Zwei Jahre später, 1972, wurde das Feuerwerk zum ersten Mal vom neu angelegten Seeberg abgefeuert. Wegen der Fußball-WM wurde das Siedlerfest 1974 um drei Wochen verschoben, fand also erst Mitte Juli statt.

Über lange Jahre schien es, als ob Petrus kein Freund des Siedlerfestes sei. Da konnte nur eine Wallfahrt helfen, die Festreferent Erich Strobl organisierte. 200 Siedler nahmen im Juni 1976 an der Wallfahrt nach Andechs teil. Erich Strobl trug selbst eine Opferkerze den Berg hinauf, die Vorstandschaft das schwere Kreuz. Pfarrer Mühlhauser hielt in der Kirche eine Messe und bat den Herrgott „er möge endlich schönes Wetter zum Fest senden.“ Die Gebete halfen, denn das Fest darauf wurde zum Hitzefest. Allerdings machte die Dürre den Landwirten zu schaffen, so dass diese auf die Wallfahrer gar nicht gut zu sprechen waren. 1980 konnte die Siedlergemeinschaft mit 760 verkauften Hektolitern einen neuen Bierrekord erzielen. 1981 verstarb Festreferent Erich Strobl. Sein Nachfolger wurde der langjährige Schriftführer Fritz Berger, der bei der Durchführung des Festes zum 25jährigen Jubiläum von Anfang an organisatorisches Geschick bewies.

Die Vorbereitungen des Siedlerfestes nehmen fast das ganze Jahr in Anspruch, von der Auswahl der Fieranten und Schausteller, der Verteilung der Standorte bis hin zur Bestellung des Feuerwerkes und der Programmgestaltung mit den Vereinen und dem Festwirt.
Seit dem Tod von Fritz Berger hat seine Tochter Christa Berger-Stögbauer diese Aufgabe übernommen. Zusammen mit dem ersten Vorsitzenden der Siedlergemeinschaft Karlsfeld-Nord, Gerhard Proske und dem Festausschuss organisiert sie das Siedler- und Seefest.

Unter ihrer Regie sind das Fischerstechen auf dem Karlsfelder See, durchgeführt vom Burschenverein, und die Fundsachenversteigerung des Flughafen Münchens erlebenswerte Programmpunkte beim Siedlerfest und mit der neuen Festwirtsfamilie Brandl, mit dem neuen Namen „Karlsfelder Siedlerfest“, dem neuen Logo, mit neuen Kapellen blickt der Festausschuss der Siedlergemeinschaft Karlsfeld-Nord erwartungsvoll in die Zukunft.

 

Fotos: Gemeinde Karlsfeld

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