Nachhilfe für geflüchtete Jugendliche gesucht

Nachhilfe für geflüchtete Jugendliche gesucht

Integrationslotse Julius Fogelstaller ist auch der Ansprechpartner für Nachhilfelehrer.

Immer mehr junge Geflüchtete bei uns im Landkreis machen eine Ausbildung. Das ist sinnvoll für sie selber, und wird auch von der Wirtschaft begrüßt. Sie besuchen dann die Berufsschule. Und dort beginnen oft ihre Schwierigkeiten. Sie sprechen zwar schon so viel deutsch, um sich im Alltag zu verständigen. Aber sie tun sich schwer, dem Unterricht zu folgen und die Hausaufgaben zu schaffen. „Meine Überzeugung ist, dass praktisch alle Auszubildenden mit Migrationshintergrund zusätzliche Unterstützung brauchen: Deutsch, Rechnen, Sozialkunde, Fachkundeunterricht.“ Das weiß Peter Barth aus Hebertshausen, der sich als ehrenamtlicher Flüchtlingshelfer besonders um diese Gruppe kümmert.

 

Ausbildung in 35 Berufen

Mit viel Rechercheaufwand bei den Asyl-Helferkreisen, der Berufsschule, dem Jobcenter und den Arbeitgebern hat er erfasst: „Wir haben zurzeit 109 Flüchtlinge, die eine Ausbildung im Landkreis Dachau machen – in mehr als 35 verschiedenen Berufen, vom Altenpfleger oder Dachdecker oder Koch bis zur Zahnmedizinischen Assistentin“.

 

Bei manchen klappt es aus eigener Kraft, sie kommen zurecht mit der Ausbildung im Betrieb und den Anforderungen der Berufsschule und schaffen nach drei Jahren Lehre ihren Abschluss. „Wir haben inzwischen 46 Azubis, die in den Jahren 2014 bis 2020 Geselle (40) und Gesellin (6) geworden sind“, berichtet Barth erfreut.

 

Aufgaben erklären, Mut machen

Andere brauchen Unterstützung, sie sind auf ehrenamtliche Nachhilfe dringend angewiesen. „Da geht es vor allem um Ermutigung. Und darum, das Lernen zu lernen“, sagt Studienrat Markus Bormet. Er war bis zum 1. August zuständig für die Migrationsklassen an der Berufsschule Dachau und kennt die Nöte seiner Schüler. „Manche tun sich extrem schwer, sich nach der Schule hinzusetzen und allein die Hausaufgaben zu machen“. Sie verstehen schlicht die Aufgabenstellung nicht und brauchen jemanden, der sie ihnen erklärt. Das ist schon allein eine große Hilfe. Aber auch die menschliche Zuwendung tut ihnen gut.

 

Die Nachhilfestunden können individuell vereinbart werden, aber aufgrund der Ausbildungssituation der Schüler kommen oft nur die Stunden am späten Nachmittag oder die Wochenenden in Betracht. In den Flüchtlingsunterkünften gibt es Unterrichtsräume, in denen die Nachhilfe stattfinden kann.

 

Hauptamtliche Unterstützung für Ehrenamtliche

Wer Zeit und Lust hat, Berufsschüler zu unterstützen, bekommt selber auch Unterstützung bei dieser wichtigen ehrenamtlichen Aufgabe. Julius Fogelstaller ist hauptamtlicher Integrationslotse im Landkreis Dachau und ist Ansprechpartner für die Nachhilfelehrer. Auf Wunsch stellt er auch den Kontakt zwischen ihm und dem Azubi her und ist beim ersten Treffen mit dabei, ebenso wie ein Mitglied des Helferkreises.

 

Julius Fogelstaller ist telefonisch zu erreichen unter 08131 / 74 – 1875 und per E-Mail: Julius.Fogelstaller@lra-dah.bayern.de.

 

Helferkreis Karlsfeld

Foto: Landratsamt Dachau.