März 2009 - Aus "Spülen und weg" wird Strom

Kerstin Dörner bei Probenahme

Aus „Spülen und weg“ wird Strom

 

Wer denkt schon beim Toilettengang, dass nach „Spülen und weg“ Energie gerade den Weg zur Kläranlage angetreten hat. Energie aus Abwasser? Wärmegewinnung mit Hilfe von Wärmepumpen aus dem Abwasser ist technisch bereits machbar. Weitere Energiegewinnung durch Biomasseumwandlung im Faulturm ist Stand der Technik jeder größeren Kläranlage. 

 

Dass nun Strom ohne Umwege direkt aus dem Abwasser bereitgestellt werden kann, ist neu. Kerstin Dörner aus Karlsfeld erforscht dies auf der Karlsfelder Kläranlage im Rahmen des Wettbewerbes „Jugend forscht“. Mit dieser Idee gewann sie bereits den Regionalwettbewerb und tritt nun im Landeswettbewerb im Deutschen Museum Ende März an. Auch das Fernsehen wurde aufmerksam auf diese neue Art der Stromgewinnung. Wie die biologische Brennstoffzelle funktioniert und welche Probleme es derzeit gibt, zeigt das Bayerische Fernsehen am 29. März um 18.05 Uhr in der Sendung „Aus Schwaben und Altbayern“. Hierzu kam ein Fernsehteam auf die Kläranlage und filmte und interviewte die 18-jährige bei ihrer wissenschaftlichen Arbeit am Belebungsbecken und im Labor. Auf die Ergebnisse darf man gespannt sein. Wann aus den Millivolt richtige Netzspannung wird, ist noch nicht abzusehen. Interessant könnte dies in Zukunft für eine unabhängige Stromversorgung der Kläranlagen werden, die für die Reinigung des Abwassers viel Energie verbrauchen.