Weltaidstag: Wirken des Karlsfelder „Förderkreises Bayerisches Haus Odessa e.V.“

Weltaidstag: Wirken des Karlsfelder „Förderkreises Bayerisches Haus Odessa e.V.“

Projekteröffnung in Nikolajev.

Zum Weltaidstag, am 1. Dezember 2021 wurde im UN-Aids-Report 2021 daran erinnert, dass aktuell weltweit 38 Millionen mit HIV/AIDS leben und 32 Millionen Menschen bisher daran gestorben sind. Die Karlsfelder Stiftungsgesellschaft „Förderkreis Bayerisches Haus Odessa (BHO) e.V.“ hat, zusammen mit dem BHO, am 2. Dezember, in einer ZOOM-Pressekonferenz ein weiteres HIV/Aids-Großprojekt in der Südukraine erfolgreich abschließen können.

 

Die Direktorin des BHO, Frau Maria Degtjarenko, begrüßte dazu die Chefärzte der drei Landeszentren für HIV/AIDS-Bekämpfung Odessa, Nikolajew und Kropyvnytsky, die Direktoren der Landeszentren für Psychosoziale Dienste und die Vertreterinnen für den Geldgeber aus Berlin, „Brot für die Welt“. Der Vorsitzende, Karl Walter, verwies in seiner Einführung auf die HIV/Aids-Ausgangssituation im Jahr 2005, als er vom damaligen odessischen Gouverneur gebeten worden war, das Bundesland Odessa im Kampf gegen HIV/Aids zu unterstützen: „Potentielle Patienten mieden HIV-Tests, um nicht registriert zu werden. Sie scheuten die ärztliche Behandlung aus Angst vor Arbeitsverlust, Diskriminierung und Stigmatisierung sowie familiärer Verachtung. Das medizinische Personal war kaum ausgebildet und hatte Angst vor Selbstinfektion.

 

Mit dem jetzt abgeschlossenen Projekt sind die vom BHO ab 2009 aufgebauten HIV/AIDS-Netzwerke Odessa und Nikolajev an die Gesundheitsreform angepasst und optimiert, das Netzwerk für Kropyvnytsky neu aufgebaut worden. Trotz Corona konnten 2020 und 2021 153 niedergelassene Ärzte und 148 Krankenschwestern für Odessa sowie 653 Ärzte, 549 Krankenschwestern und 902 Sozialberaterinnen in Kropyvnytsky für HIV/Aids-Hilfe ausgebildet und für die Netzwerkarbeit sensibilisiert werden. In den drei Netzwerken wurden im Projektzeitraum 2020 – 2021 34 000 Hilfe- und Ratsuchende telefonisch beraten und davon 17 000 direkt an ausgebildetes Personal der medizinischen und psychosozialen Dienste weitergeleitet und therapiert. Das anwesende leitende Fachpersonal aus den HIV/Aids Landeszentren gab zu Bericht, dass nunmehr in den drei Bundesländern die HIV-Neuinfektionen stagnieren, die Zahlen der Patienten, mit antiretroviraler und psychosozialer Therapie steigen und die Zahlen der Aids-Kranken und AIDS-Sterbenden sinken.

 

Walter bedankte sich bei allen Mitwirkenden für die kooperative und professionelle Zusammenarbeit. Den Vertreterinnen von Brot für die Welt galt dabei ein besonderes Dankeschön, da das BHO ab Januar 2022, mit Finanzierung durch Brot für die Welt, den weiteren Betrieb der Netzwerke in Odessa, Nikolajev und Kropyvnytsky sicherstellen und in 90 Dreitagesseminaren 50 Professoren und 1550 Lehrkräfte für alle Bildungseinrichtungen des Bundeslandes Nikolajev zu Präventionsunterrichten befähigen wird.

 

Foto: Förderkreis Bayerisches Haus Odessa e.V.