Sommersaison gut überstanden – Wendewolf repariert

Klärschlamm wird seit 2007 mit Hilfe von der Sonne in zwei Gewächshäusern, genannt Solarhallen, energieeffizient auf der Karlsfelder Kläranlage getrocknet. Durch Sonneneinstrahlung erwärmt sich die Luft in den Hallen und entzieht dem Klärschlamm seine Feuchtigkeit. Dieser kommt aus dem Abwasser, wurde zuvor 20 Tage im Faulturm stabilisiert und mit einer Zentrifuge vorentwässert. In den Solarhallen befindet sich eine Wendeeinrichtung, die täglich den Schlamm wendet und dabei transportiert. Diese Maschine, genannt Wendewolf, streikte im Juli, in der besten Trocknungsphase. Nach einer notdürftigen Reparatur konnte der Wender bis Ende der warmen Trocknungsperiode weiter betrieben werden. Im November wurde die zwölf Meter lange Wendetrommel ausgebaut und mit einem LKW zur Reparatur ins Werk bei Freiburg gebracht. Dabei wurde zusätzlich die Antriebseinheit überarbeitet und mit neuer Technik versehen. Nach fünf Wochen konnte das Personal der Kläranlage die 1200 Kilogramm schwere Trommel wieder abladen, innerhalb von drei Tagen in Eigenregie einbauen und in Betrieb nehmen. Jährlich trocknen in Karlsfeld 900 Tonnen Klärschlamm, der im Anschluss verbrannt wird. Aufgrund der geringen Restfeuchte kann man den Klärschlamm ähnlich wie Braunkohle als Energieträger im Müllheizkraftwerk einsetzen. 2021 stehen bereits die nächsten Modernisierungsmaßnahmen auf der Kläranlage an. Neben der Überarbeitung des zweiten Wendewolfs in der benachbarten Halle, wird der Vorklärbeckenräumer sowie die Drehspringerarme der Tropfkörper erneuert. Zukunftsorientiert beginnt auch die Überplanung der gesamten Kläranlage laut der neuen Betriebsgenehmigung, die für 20 Jahre im April 2021 erteilt wird. Die Abwasserreinigung soll energetisch auf den aktuellen Stand der Technik sowie auf die künftigen abwassertechnischen Anforderungen vorbereitet werden.

 

Foto: Kläranlage Gemeinde Karlsfeld