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Schmutzwasser - ist der Teil des vom Menschen verunreinigten Abwassers. Es wird über die Abläufe der Toiletten, Wasch- und Spülbecken, Duschen oder Badewannen in den Schmutzwasserkanal eingeleitet und in der Kläranlage gereinigt.
Schmutzwasserkanäle - dienen zum Sammeln und Transportieren des Schmutzwassers von den Gebäuden zur Kläranlage.
Niederschlagswasser - Regen von befestigten Flächen ist auf den jeweils anfallenden Grundstücken vor Ort zu versickern.
Versickerungsanlagen - u.a. Mulden, Rigolen, Sickerschächte dienen der dezentralen Reinigung und Versickerung des anfallenden Niederschlags in das Grundwasser
Grundwasser - ist unterirdisches, im Boden befindliches Wasser.
Fremdwasser – ist falsch eingeleitetes Wasser wie Niederschlagswasser oder Grundwasser in den Schmutzwasserkanal
Versickerungsanlagen wie z.B. Sickerschächte oder Rigolen sind in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren und zu reinigen, um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten. Laub, Verunreinigungen und Verschlammungen reduzieren die Wasserdurchlässigkeit und somit die Leistungsfähigkeit von Versickerungsanlagen erheblich. In Abhängigkeit der vorhandenen Bauart der Versickerungsanlage sind in der Regel Kontrollintervalle halbjährlich durchzuführen. Beispielsweise sind Sickerschächte nach jedem Starkregenereignis zu inspizieren. Da die Reinigungsintervalle von den jeweiligen Einbausituationen abhängen, schreiben die technischen Regeln lediglich bedarfsgerechte Reinigungsintervalle vor. Die Gemeindewerke empfehlen wenigstens ein Reinigungsintervall von Mal pro Jahr. Genauere Angaben zu Reinigungsintervallen können den Herstellerangaben der Versickerungsanlagen entnommen werden.
Jeder Eigentümer bzw. Betreiber einer Versickerungsanlage ist für die regelmäßige Wartung und Reinigung verpflichtet.
Schmutzwasserkanal: Durchflussmessungen und Fremdwasserdetektion
Die Gemeindewerke haben zur Überwachung der Schmutzwasserabflüsse im Kanalnetz seit Mai 2024 drei Pegelmesssonden an neuralgischen Punkten zu Testzwecken installiert. Im Anschluss an die Testphase planen die Gemeindewerke die Beschaffung weiterer Pegelmesssonden, welche mobil in jeden beliebigen Kanalabschnitt installiert werden können. Das Messprogramm dient neben der Überwachung der Schmutzwasserabflüsse auch der Detektion von Fremdwasser (Fehleinleitungen wie Grundwasser oder Niederschlagswasser) in den Schmutzwasserkanal. Bei Bedarf stehen die Messdaten in Echtzeit zur Verfügung.
Rückstausicherungen der Gebäude gegen den öffentlichen Schmutzwasserkanal:
Die Intensitäten und Häufigkeiten von Starkregenereignissen nehmen stetig zu, welche zu Überlastungen der Karlsfelder Kanalisation führen können. Die Gemeindewerke raten Ihnen daher dringend, Rückstausicherungen in Ihre private Grundstücksentwässerungsanlage zu installieren. Den Informationsflyer „Faltblatt - Flyer Rückstau April 2016“ finden Sie auf der Homepage der Gemeindewerke Karlsfeld unter der Adresse: https://www.karlsfeld.de/Klaeranlage.n95.html
Erforderliche Unterlagen zu Bauanträgen
Der Bau- und Werkausschuss hat in seiner Sitzung vom 24. April 2024 beschlossen, bei fehlenden Nachweisen der gesicherten Erschließung zu Neubauanträgen
- der Niederschlagswasserbeseitigung
- der Schmutzwasserbeseitigung durch Entwässerungseingabepläne
- der Trinkwasserversorgung
- der erforderlichen Grunddienstbarkeiten bei Hinterliegern
keine Zustimmung zu erteilen.
Weitere Auskünfte zu dem Thema erhalten Sie bei den Gemeindewerken, Falkenstraße 11, 85757 Karlsfeld, Telefon: 08131 99-280, E-Mail-Adresse: gemeindewerke@karlsfeld.de.
Foto: Gemeindewerke Karlsfeld