„Musik am Nachmittag“ ist wieder zurück!

Hochkarätiger Opern-Nachmittag im Bürgerhaus ein voller Erfolg

 

(KA) Erstklassige Opernklänge, hochkarätige Künstler und ein begeistertes Publikum: Nachdem der beliebte Opern-Nachmittag im letzten Jahr aus finanziellen Gründen nicht stattfinden konnte, freute sich Bürgermeister Stefan Kolbe dieses Jahr umso mehr, dass er gemeinsam mit dem Seniorenbeirat und der Internationalen Stiftung zur Foerderung von Kultur und Zivilisation „Musik am Nachmittag“ als Dankeschön an die ältere Generation im Bürgerhaus am 23. April 2024 wieder anbieten konnte. Dieses Jahr lautete das Motto „EUROPA FURIOSO“ – vom Singen, Tanzen, Weinen und Lachen.

 

Eröffnet wurde die „Oper im Taschenbuchformat“ von Bürgermeister Stefan Kolbe, der die gute Resonanz mit knapp 270 Besuchern sehr begrüßte, „obwohl diesmal ein Unkostenbeitrag in Höhe von fünf Euro erhoben werden musste, um die Kosten tragen zu können“, wie er erklärte. Zudem erhielt die Gemeinde eine Unterstützung in Höhe von 4.000 Euro von der Bürgerstiftung und 1.000 Euro von der Stiftung Kunst und Kultur der Sparkasse Dachau zur Wiederaufnahme dieses Angebotes. Seniorenbeiratsvorsitzender Günter Krebs begrüßte die Organisatoren, unter anderem Stiftungsvorstand Eva Köhler sowie zahlreiche Gemeinderäte und das Publikum, das sich auf ein bunt gemischtes Repertoire freuen durfte.

 

Traditionsgemäß führte Johannes Erkes, seit 2006 Musikdirektor der Internationalen Stiftung zur Foerderung von Kultur und Zivilisation – mit seinen interessanten Einblicken in die Opernwelt – durch den Nachmittag. Leider fiel Klaudia Ligas, die mit ihrer Oboe das Auftaktstück spielen sollte, krankheitsbedingt aus, so dass Erkes selbst ein bezauberndes Bratschen-Solo zu Beginn darbot. Weiter ging es mit einer Arie aus der Oper „Alcina“ von Händel „Verwandle mich in Sehnsucht“. Mit der „Widmung“ aus „Myrthen“ von Robert Schumann wagte sich Youngscob Jeon mit seinem Klavier-Solo an eine „der schwersten Variationen“, wie Erkes erzählte. „Bei diesem Spektakel ist es wichtig, dass der Spieler große Hände hat“, witzelte er. „Ein Bravourstück“ die Arie „Einst träumte meiner sel’gen Buse“ aus der fantastischen Oper „Der Freischütz“. Im Anschluss konnte sich das Publikum auf eine „sehr besondere Fassung“ des „Erlkönigs“ von Franz Schubert nach einem Gedicht von Goethe freuen.

 

Die Sopranistin Jenavieve Moore, die ihre Ausbildung bei Yvonne Kenny an der renommierten Guildhall School of Music and Drama in London absolvierte, Mezzosopran Laure Cazin, in Paris geboren und seit 2019 an der Hochschule für Musik und Theater in München (HMTM) in der Klasse von Professorin Daniela Sindram studierend sowie Bariton Giulio Alvise Caselli, der zunächst ein Studium der Germanistik und Sprachwissenschaft an den Universitäten Regensburg und Ferrara mit Auszeichnung absolvierte und dann ebenfalls an der HMTM Gesang studierte, bestachen dabei durch Stimmgewalt und Präsenz.

Mit dem Volkslied „Der Mond ist aufgegangen“ wurden die Zuschauer zum Mitsingen aufgefordert. Dabei entpuppte sich so manches Talent aus den kräftig mitsingenden Publikumsreihen. Bevor es in die Pause mit Kaffee aus dem Lokal Karlsfelder Stubn und Kuchen aus der Bäckerei Piller aus Karlsfeld ging, durften die Zuschauer die Arie „L’amour s tun oiseau rebelle“ aus der Oper „Carmen“ genießen, „mit richtig auf Französisch ausgesprochenen Texten, da Cazin aus Frankreich stammt“, scherzte Johannes Erkes.

 

Frisch gestärkt ging es in den zweiten Teil mit einem Duett der beiden Sängerinnen aus der Oper „La Clemenza di Tito“ von Wolfgang Amadeus Mozart und dem Stück „Andante und Rondo Angarese“ von Carl Maria von Weber für Viola und Klavier. Daraufhin durfte das Publikum ein zweites Mal mit dem russischen Volkslied „Kalinka“ sein Gesangstalent unter Beweis stellen. Für die hinreißende Szene zwischen Rosina und Figaro aus Rossinis Oper „Der Barbier von Sevilla“ und schließlich für ein Terzett aus der Oper „Cosi fan tutte“ von Mozart gab es kräftig Applaus und dafür eine kleine Zugabe mit dem schon geprobten „Kalinka“.

Im Foyer stand ein Geigenkasten für Spenden an die Stiftung bereit, die allen Besuchern wieder einen traumhaften Opern-Nachmittag beschert hat.

 

 

Foto: KA