Malen mit der Kamera: Ausstellung im Kunstkreis Karlsfeld vom 08.-17. März 2019

Der Künstler Wolfgang Bauer aus Landsberg am Lech präsentiert Bilder, die einen sehr eigenen, außergewöhnlichen Reiz ausüben. Sind es Gemälde oder sind es Fotografien fragt sich der Besucher beim Betrachten der Bilder. Diese verschwommenen, unscharfen Bilder lenken die Aufmerksamkeit, den Fokus auf das Wesentliche und abstrahieren das Wichtige vom Unwichtigen. Die Vernissage findet am Freitag, den 08. März, um 19 Uhr statt. Die Öffnungszeiten sind am Samstag und Sonntag, jeweils von 14 bis 18 Uhr.

Malen mit der Kamera: Ausstellung im Kunstkreis Karlsfeld vom 08.-17. März 2019

Das Bild „Der Chor“ von Wolfgang Bauer.

Im ausgehenden 19. Jahrhundert, einige Jahre nach der Erfindung der Fotografie (1839), entstand der Pictorialismus, eine kunstfotografische Stilrichtung, die ihre Blütezeit um die Jahrhundertwende hatte und sich als vollwertiges künstlerisches Ausdrucksmittel besonderes als Konkurrenz zur Malerei der damaligen Zeit verstand. Fotografische Bilder können nicht nur eine naturgetreue Abbildung der Realität wiedergeben, sondern hätten auch das Potenzial, der "Imagination des Künstlers" Ausdruck zu verleihen, so das damalige Credo.

 

Der Künstler Wolfgang Bauer aus Landsberg am Lech präsentiert Bilder, die einen sehr eigenen, außergewöhnlichen Reiz ausüben. Sind es Gemälde oder sind es Fotografien, fragt sich der Besucher beim Betrachten der Bilder. Diese verschwommenen, unscharfen Bilder lenken die Aufmerksamkeit, den Fokus auf das Wesentliche und abstrahieren das Wichtige vom Unwichtigen. Sie erzeugen eine nicht exakt wahrnehmbare Atmosphäre, lösen beim Besucher Gefühle und Empfindungen aus, da die diffusen Andeutungen und „Leerstellen“ der Bilder durch Erinnerungen aus dem Gedächtnis des Betrachters ergänzt werden können.

 

Diese Art des künstlerischen Schaffens, den Pictorialismus, will Wolfgang Bauer wieder aufleben lassen, an seine Geschichte anknüpfen und ihn gleichzeitig neu beleben. In diesem Neo-Pictorialismus, wie er ihn gerne bezeichnet, spiegeln sich die Geschichte und die neuen digitalen Möglichkeiten unserer Zeit wider. Die Kamera mutiert dabei zum modalen "Pinsel des Malers", und der Künstler kann seine bildnerischen Vorstellungen mit diesem Werkzeug unter neuen Bedingungen realisieren. Eine Nachbearbeitung der Bilder findet nur äußerst selten statt. Entscheidend und wesentlich sind ihm die formalen und ästhetischen Gestaltungselemente, so wie sie in der traditionellen Malerei Geltung haben.

 

Wolfgang Bauer, geb.1942. Studierter Pädagoge mit Schwerpunkt Kunsterziehung, u.a. Mitglied im BBK Augsburg Schwaben Nord, RBK Landsberg am Lech, Darmstädter Tage der Fotografie. Näheres unter www.unscharfe-fotos.de.

 

Die Vernissage findet am Freitag, den 08. März, um 19 Uhr statt. Die Öffnungszeiten sind am Samstag und Sonntag, jeweils von 14 bis 18 Uhr.

 

Foto: Wolfgang Bauer