Isa Sendzek hat die Leitung der Krebsselbsthilfegruppe Karlsfeld übernommen

(KA) Seit nunmehr 13 Jahren gibt es die Krebsselbsthilfegruppe Karlsfeld, die sich jeden zweiten Mittwoch im Monat, von 15:30 bis 18 Uhr im Gemeindehaus der Korneliuskirche trifft. Während der Corona-Krise mussten die Treffen bis Ende Juni abgesagt werden. Seit April dieses Jahres hat Isa Sendzek die Leitung übernommen. Maria Hiechinger, die 2007 die Selbsthilfegruppe mit Brigitte Merz gegründet hatte, genießt jetzt ihr Großmutterdasein.

 

Isa Sendzek ist 2018 nach der Genesung ihres Brustkrebses zu der Gruppe dazu gestoßen. „Es hat gutgetan, mit Gleichgesinnten zu sprechen“, erklärt sie ihren Beitritt. Zirka 14 Betroffene aus Karlsfeld und Dachau treffen sich regelmäßig, um Gespräche zu führen und Neuigkeiten auszutauschen. Dabei geht es nicht immer nur um die Krankheit Krebs, sondern auch allgemeine Themen werden besprochen. Die meisten haben den Krebs bereits überstanden und sind wieder gesund, die anderen profitieren von den Erzählungen und Erfahrungen der Genesenen. Der Altersdurchschnitt liegt bei 60 Jahren und der Großteil der Gruppe sind Frauen. „Wir haben nur einen Mann, aber dieser fühlt sich wohl in der Frauenrunde“, lacht Isa Sendzek. Die Gruppe würde sich aber auch über jüngere Mitglieder freuen.

 

Die 67-jährige Rentnerin ist ein sehr positiver Mensch, „denn sonst hätte ich die Krankheit und die Therapien nicht so gut bewältigen können“. Seit 2015 ist sie in Rente. Aufgewachsen ist Isa Sendzek in Dachau, danach lebte sie viele Jahre in München. Zuletzt war sie im Schulreferat der Stadt München tätig. 2017 verstarb ihr Mann. „Meine Diagnose Krebs konnte er nicht verkraften. In der Nacht, als ich ins Krankenhaus musste, starb er. Das war eine schlimme Zeit für mich“, erzählt sie berührt.

 

Vor seinem Tod trafen beide gemeinsam die Entscheidung, von München in das Betreute Wohnen nach Karlsfeld zu ziehen, um im Alter abgesichert zu sein. Nun lebt sie alleine dort. „Dort fühle ich mich pudelwohl, die Gemeinschaft ist nett und Karlsfeld bietet eine gute Lebensqualität“, beschreibt sie ihren Aufenthalt. Auch ihre Tochter wohnt in Karlsfeld und ist für Isa Sendzek stets eine Anlaufstelle. Den Brustkrebs mit Chemotherapie, Operation und Bestrahlung hat sie gut überstanden.

 

Als Maria Hiechinger Isa Sendzek nun fragte, ob sie die neue Leitung übernehmen möchte, hat sie nicht lange gezögert. „Wir verstehen uns alle so gut und die Gruppe hat immer zusammengehalten. Da wir alle ein eingespieltes Team sind, ist mir die Entscheidung sehr leicht gefallen“. Der Grund für die Übernahme der Leitung war, für sich etwas herauszuholen, andere mitzuziehen und zu motivieren.

 

Und wie geht Isa Sendzek mit den einzelnen Schicksalen um? „Jedes Schicksal trifft einen natürlich persönlich und man ist betroffen. Für solche Fälle wird von der Bayerischen Krebsgesellschaft e.V., der wir angehören, eine Supervision angeboten, nicht nur für die Leitung, sondern für alle Mitglieder.

 

Neben den regelmäßigen Treffen sind zu „normalen“ Zeiten Ausflüge, gemeinsames Spargelessen oder Theaterbesuche geplant. Während der Corona-Krise stand Isa Sendzek mit den Mitgliedern schriftlich in Kontakt, um mitzuteilen, dass es die Gruppe noch gibt. „Beim Briefeschreiben kann ich mein Herzblut hineinstecken“, so die neue Leiterin der Krebsselbsthilfegruppe Karlsfeld. „Wir hoffen alle, dass es ab Juli wieder normal weitergeht und wir uns wieder regelmäßig sehen können“.

 

Wer Interesse hat, der Gruppe beizutreten – egal welchen Alters, ob akut an Krebs erkrankt, Genesene oder auch Angehörige von Krebserkrankten – kann sich direkt an Isa Sendzek wenden, Tel.: 08131/9081666, E-Mail: senisa@gmx.net. Dort können Sie sich auch über die aktuelle Situation (Stattfinden von Terminen etc.) erkundigen. Spenden für die Krebsselbsthilfegruppe Karlsfeld sind natürlich herzlich willkommen: Krebsselbsthilfegruppe Karlsfeld, Sparkasse, DE68 7005 1540 0000 8039 99, BIC: BYLADEM1DAH.

 

Foto: KA