Gemeinsam gegen Lockdown-Langeweile

Gemeinsam gegen Lockdown-Langeweile

Seit Anfang November ist das Jugendhaus Karlsfeld vom bundesweiten Lockdown betroffen und darf seine Türen für den regulären offenen Betrieb nicht mehr öffnen. Im Sommer und Herbst waren hier bis zu 50 Jugendliche zum Spielen, Ratschen, Sport treiben und Chillen anwesend. „Wir hatten nach dem ersten Lockdown eine tolle Zeit mit den Jugendlichen. Man hat gemerkt, dass sie richtig ausgehungert waren nach Beziehung, nach Kontakt und Nähe“, so Jugendhausmitarbeiter Daniel Schmid. Genauso ergeht es in Teilen der Aufsuchende Jugendarbeit und der Jugendsozialarbeit an der Mittelschule.


Dann der nächste Lockdown, und wieder musste das Jugendhaus seine Pforten schließen, AuJA und JaS ihr Angebot anpassen oder einstellen.
Kleinstgruppenarbeiten und Einzelfallhilfen wurden weiterhin angeboten und auch gut angenommen. Die Leichtigkeit und das Alltägliche fehlten jedoch massiv, ebenso wie die Möglichkeit, die Jugendlichen bei ihrer Freizeitgestaltung zu unterstützen.


Diese Defizite nahmen sich die MitarbeiterInnen des Jugendhauses in Kooperation mit Charide von der Ahe von der Aufsuchenden Jugendarbeit und Marina dos Santos Rodrigues von der Jugendsozialarbeit an Schulen zu Herzen und kreierten zwei verschiedene Angebote für die Zeit des harten Lockdowns über die Weihnachtsferien.
Mit der Aktion „TikTok Adventskalender“ wurden die Jugendlichen mit täglichen Challenges an die Hand genommen, es wurde gemeinsam über die Plattform gelacht, außergewöhnliche Aufgaben bewältigt und ein schönes Gefühl von Gemeinschaft erzeugt. Jeden Abend wurde ein/e TagessiegerIn ausgelost, die sich über ein kleines Geschenk freuen durfte.


„Die Aktion war ein voller Erfolg“, so Jugendhausmitarbeiter Rudi Denk. Täglich wurden die Videos von bis zu 15 verschiedenen Jugendlichen nachgeahmt, teilweise sogar weit über das Gemeindegebiet hinaus. Hier konnten schöne neue Kontakte mit anderen jungen Menschen geknüpft werden, die in der gleichen Situation steckten. „Auch das schafft enorme Solidarität“, so die MitarbeiterInnen der Jugendarbeit Karlsfeld.


Die zweite Aktion mit dem Namen „Lost“ nahm sich zum Ziel, die Jugendlichen ein wenig nach draußen in die Natur zu locken. Die MitarbeiterInnen versteckten eine kleine Playmobilfigur, und jeden Tag gab es über die soziale Plattform „TikTok“ einen Hinweis auf den Fundort.


Vom 25.12.-06.01. hatten die TeilnehmerInnen die Chance, die Figur zu finden und einen Gutschein zu gewinnen. 13 Tage lang gingen die jungen KarlsfelderInnen nach draußen und gaben ihr Bestes bei der Suche nach dem „Schatz“. Und prompt fand ein 13-jähriger Junge die Figur am vorletzten Tag der Aktion. Die Freude war bei der Überreichung des Gutscheines groß und die Nachfrage nach weiteren Aktionen kam umgehend von vielen Seiten.


Diese Highlights können zwar den klassischen Jugendhausbetrieb mit all seiner Vielfalt und Buntheit nicht ersetzen, jedoch machen sie die schwierige Zeit während der Lockdowns ein klein wenig erträglicher, und der Kontakt zu den Klienten konnte zumindest im Kleinen aufrechterhalten werden.


Auch im jetzigen dritten Lockdown ist das Angebot größtenteils digitalisiert, das meiste findet auf Plattformen wie TikTok unter @juz_57 und @aujakarlsfeld.de, beziehungsweise Instagram unter @marinavondajas, @aujakarlsfeld und @jugendhauskarlsfeld statt, per Telefon oder Messangerdiensten wird Kontakt gehalten und Klienten begleitet. Auch eine anonyme Chatmöglichkeit wurde ins Leben gerufen. Auf der Gemeindehomepage www.karlsfeld.de kann zwischen 8 und 17 Uhr mit einem/ einer MitarbeiterIn der Jugendarbeit Karlsfeld gechattet, Hilfsangebote angefragt und Unterstützung eingefordert werden.  Auch telefonisch und per E-Mail ist die Jugendarbeit Karlsfeld gut erreichbar. Die Kontaktdaten finden Sie unter dem Reiter "Jugendarbeit".

 

Foto: KA