Fulminantes Jubiläumskonzert der Kornelius Voices

Fulminantes Jubiläumskonzert der Kornelius Voices

Gründerin Elke Fluk mit dem Chorleiter Ingo von Bargen.

Es war ein musikalischer Sonntagnachmittag, den keiner so schnell vergessen wird. Sonnenschein, blauer Himmel, 25 Grad. Bestes Ausflugswetter also. Doch die Korneliuskirche war rappelvoll, als die Kornelius Voices mit einem großen Konzert ihren 22. Geburtstag feierten. Zwei Jahre hatten die Chorsänger auf diesen Auftritt warten müssen. Zwei Jahre mit Abstand halten, digitalen Proben via Internet, langen Probenpausen und viel Verzicht. Zwei Jahre aber auch, in denen sie die Herausforderung angenommen haben, trotzdem weiterzusingen. Trotzdem in Gottesdiensten in ganz kleinen Gruppen und mit viel Abstand musikalisch mitzuwirken. Und trotzdem immer wieder neu anfangen. Denn gemeinsames Singen muss geübt werden, viel geübt werden. Man muss sich hören, aufeinander hören, Einsatze üben, Choreografien dazu passend gestalten und am Ende immer noch locker und fröhlich dastehen. Ob das gelänge, daran hatte der eine oder andere so seine Zweifel.

 

Am 22. Mai, dem Konzerttag, war es wie beim sprichwörtlichen Phönix aus der Asche. Nichts erinnerte mehr an Corona. Ingo von Bargen hatte ein Programm zusammengestellt, das einen fulminanten Streifzug durch die beiden Jahrzehnte der Chorgeschichte bot. Eingängige Melodien, die gleich zu Beginn den Funken überspringen ließen - moderne Popsongs, für Chöre neu arrangiert - schmissige Elemente einer Jazz-Messe. Im Publikum wurde geschnipst, geklatscht, gesummt und im Rhythmus der Musik mitgeschwungen. Es war Ingo von Bargens erstes Konzert als offizieller Chorleiter der Kornelius Voices und es ist ihm gelungen, den Gospelsängern einen ausgesprochen frischen und beschwingten Chorklang zu geben. Dazu passend wurden sie begleitet von Schlagzeuger Volker Exner, der bereits 2018 mit den Voices aufgetreten war. Auch einige Ehemalige waren gekommen, um mit den Voices gemeinsam zu singen.

Zwei Momente bewegten Mitwirkende und Zuhörer gleichermaßen. Mit dem irischen Segenslied „Irish Blessing“ erinnerten die Voices an zwei Mitsängerinnen, die leider nicht mehr Teil des Chores sein können. Und mit langanhaltendem Applaus und einem großen Blumenstrauß ehrten sie Elke Fluk, die den Chor im Jahr 2000 gegründet hatte. Mit über 80 Jahren war die ehemalige Organistin der Korneliuskirche im ersten Teil des Konzertes sogar noch mit auf der Bühne und sang alle Lieder auswendig mit.

 

So wurde dieses Konzert zu einer musikalischen Geburtstagsfeier, wie sie besser hätte nicht sein können. Knapp 30 strahlende Musiker und Musikerinnen, die sich freuen, dass sich das viele Proben gelohnt hat. Und begeisterte Zuhörer, die die Mühen mit frenetischem Applaus und lauten Bravo-Rufen belohnten.

In den Zugaben setzten die Voices mit John Lennons „Imagine“ dann noch ein deutliches Zeichen für den Frieden und unterstrichen ihre Solidarität mit den Flüchtlingen aus der Ukraine durch die Ankündigung, die stattliche Summe von rund 1100 Euro, die die Konzertbesucher gespendet hatten, an den Helferkreis Karlsfeld zu übergeben, der sich um die Flüchtlinge in der Gemeinde kümmert.

 

Foto: Kornelius Voices