Der neue Faulturm der Kläranlage ist jetzt in Beton gegossen und „wuchs“ auf 14 Meter Höhe. Um den thermischen Kräften des 38 °C warmen Schlammes Stand zu halten, wurde ein spezielles Ringbetonverfahren angewendet, das das neue Bauwerk Ring für Ring in die Höhen steigen ließ. Nach den Isolierarbeiten, den Einbau eines Langwellenrührwerkes und der Edelstahlverrohrung, soll der neue Faulturm ab circa September 2025 seinen provisorischen Dienst aufnehmen. Erst nach dem Einbau der elektrischen Komponenten zum Ende des Jahres, kann dieser komplett in den Betrieb der Schlammfaulung der Kläranlage integriert werden.
Eine neue Gasaufbereitung, bestehend aus Gaswäscher und Aktivkohlefilteranlage, ermöglicht die Rückhaltung von Siloxanen aus dem Klärgas. Siloxane sind Bestandteile von Pflegeprodukten, die über das Abwasser in die Kläranlage und mit dem Faulschlamm in den Faulturm gelangen. Dort „dampfen“ die Siloxane mit Methan als Klärgas aus und würden ohne anschließende Gasaufbereitung Schäden in den Klärgasmotoren verursachen.
Die Klärgasmotoren liefern rund 85 Prozent des Strombedarfs der Kläranlagen. Die Abwärme dient zum Heizen der Kläranlage und des nahen gelegenen Bauhofs.
Foto: Gemeindewerke Karlsfeld