Bei der biologischen Abwasserreinigung sind Bakterien und Mikroorganismen am Werk, die die Schmutzstoffe der Menschen aus dem Abwasser entfernen. Um effektiv das Abwasser bearbeiten zu können, benötigen die fleißigen Helfer an ihrem Arbeitsplatz, dem Belebungsbecken, Luft. Gebläse liefern diese und blasen sie in die fünf Meter tiefen Belebungsbecken ein. Plattenbelüfter sorgen in den Tiefen für feinste Verteilung der wertvollen Luft, die von Sauerstoffsonden gemessen wird. Zuwenig davon würde eine schlechte Reinigung nach sich ziehen, zu viel ist verschwendete Energie. Nach 20 Jahren Dienst wurden nun die bereits defekten Schieber gegen Ringkolbenventile ausgetauscht.
Einfacher geplant als getan, da hierfür die gesamte Belüftung abgeschaltet werden muss. Um die Reinigungsleistung nicht zu beeinträchtigen, verminderte das Betriebspersonal bereits 14 Tage vor dem Umbau die Biomasse, um mögliche Rücklösungen zu verhindern. Am ersten Umbautag musste die Belüftung nur zwei Stunden abgeschaltet werden. Eine mobile Leitung und die am Abend noch in Betrieb genommenen neuen Edelstahlrohre lieferten über Nacht die begehrte Luft bis zum Tag zwei des Umbaus. An diesem fand der elektrische Anschluss und die Grobjustierung der Steuerung statt. Ohne Probleme konnten die Ablaufgrenzwerte des gereinigten Abwassers in diesen zwei Tagen eingehalten werden, und pünktlich zur Weihnachtszeit war auch die Biomasse soweit angereichert, um der höheren Belastung der Festtage gerecht zu werden. Im Januar wird die Maßnahme mit der Feinjustierung abgeschlossen sein. Ab März steht mit dem Austausch des Blockheizkraftwerkes die nächste Maßnahme bereits an, gefolgt von den Baumaßnahmen des neuen Schlammspeichers, der Energiezentrale und der Ertüchtigung des Rechenhauses.
Foto: Kläranlage Karlsfeld