Kluge Kinder: Was Flüchtlingskinder uns sagen

Kluge Kinder: Was Flüchtlingskinder uns sagen

In den Flüchtlingsunterkünften an der Parzivalstraße und an der Hochstraße in Karlsfeld unterstützen Ehrenamtliche die schulpflichtigen Kinder bei den Hausaufgaben. Das ist manchmal anstrengend, aber auch erfreuend.

 

Schön wär‘s

„Du sagst immer, wenn Schluss ist mit der Hausaufgabenhilfe: ‚Feierabend‘. Gehst du noch auf eine Party?“, fragt der zwölfjährige Milad aus Afghanistan die Betreuerin.

 

Genau

Nach den Hausaufgaben, der Pflicht, kommt die Kür: Schwarzer Peter ist besonders beliebt. „So“, sagt der lebende weiße Peter „jetzt hören wir auf mit Spielen. Ich muss noch einkaufen.“ „Ach“, meint Arash aus der 3. Klasse: „Warum warst du nicht gestern einkaufen?“

 

Der Arme

„Ich esse alle Bonbons, die mit Gelatine und die ohne Gelatine. Schmeckt alles gut. Aber der Mohammed darf nur die mit ohne Gelatine essen“, so Silvia aus Nigeria, 1. Klasse.

 

Gelernt ist gelernt

Silvia fragt Elfriede: „Wer ist eigentlich der Jürgen?“ Elfriede: „Das ist mein Mann.“ Silvia: „Warum hast du das nicht gleich gesagt?“

 

Siehe oben

Silvia fragt Karin, 14 Tage nach Ostern: „Bekommen wir zu Ostern Geschenke wie zu Weihnachten?“ Karin: „Ostern ist längst vorbei.“ Silvia: „Warum hast du das nicht gleich gesagt?“

 

Danke

Die Betreuerin raucht noch eine draußen, bevor es mit den Hausaufgaben los geht. Nawid, 13 Jahre: „Frau Hannelore, du darfst nicht so viel rauchen. Mach sie aus. Komm, wir gehen rein.“

 

Danke, Danke

Arash aus Afghanistan, 3. Klasse, zupft Jürgen am Bart: „Der ist ja ganz weiß. Wie alt bist du?“ Er soll raten: „Sechzig?“ „Nein, älter“. „Einundsechzig?“ „Viel älter.“ „Hundert?“ „Ich bin 75 und schon Opa.“ Arash: „Nein! Du siehst gar nicht aus wie ein Opa!“

 

Unpraktisch

Ngosi aus Nigeria, 3. Klasse, fragt Peter: „Stimmt das, dass du ein Doktor bist?“ „Ja, aber ich bin kein Arzt.“ „Das ist aber schade!“

 

Foto: EP